Interview mit dem Autorenteam von „Reiserouten durch Thailand" – Teil 1

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Interview Vanessa Mosch und Nils Alexander Kemna

Ganz frisch ist der Reiseführer „Reiserouten durch Thailand“ des Bloggerpaars Nils Alexander Kemna und Vanessa Mosch erschienen. In Teil 1 unseres Interviews erzählen sie von ihren Recherchereisen, dem Schreiben und den schönsten Reiseerinnerungen – und natürlich, warum es sich lohnt, mithilfe ihrer Reiserouten Thailand zu entdecken.

 

Ihr habt einen Blog, auf dem ihr bereits vor dem Schreiben von „Reiserouten durch Thailand“ regelmäßig Beiträge zu Reisen durch Thailand veröffentlicht habt. Warum habt ihr euch dazu entschieden, zusätzlich zu eurem Blog ein Buch zu schreiben?

Wir haben unseren Blog AlexAsia.de im Sommer 2020 online gestellt. Vor dem Hintergrund, diesen zu einer Art „persönlichem Lexikon“ heranwachsen zu lassen, haben wir in den darauffolgenden Jahren viele Beitragskonzepte ausprobiert und unseren Schreib- und Reisestil fortlaufend weiterentwickelt. Dankenswerterweise erreichen wir damit immer mehr interessierte Leserinnen und Leser und freuen uns über den daraus entstandenen engen Austausch.

Als uns im Herbst 2022 die Anfrage des Reise Know-How Verlags erreichte, fühlten wir uns sehr geehrt und darin bestätigt, mit unseren Bemühungen auf einem guten Weg zu sein. Ein von uns geschriebenes Buch über das Land, in dem wir bereits so viele Glückmomente erleben durften, veröffentlicht in einem renommierten Verlag – diese Idee hat uns sofort fasziniert. Die Chance, uns und damit auch „AlexAsia“ mit diesem Projekt weiterzuentwickeln, haben wir dankbar angenommen und freuen uns, damit erst am Anfang eines spannenden Prozesses zu stehen.

Bevor ihr mit dem Schreiben begonnen habt, wart ihr auf Recherchereise. Was ist eure schönste Erinnerung an die Recherchereisen fürs Buch?

Im September 2021 besuchten wir erstmals das „Otto Restaurant“ auf Phuket. Damals hatten wir das Glück, zwei von unfassbar wenigen Touristen auf der Insel zu sein und nachdem wir per Zufall an dem versteckten Restaurant anhielten, wurden wir von der Kochkunst Ottos verzaubert. Da wir zu den ersten Gästen seit vielen Monaten gehörten, kamen wir leicht mit der Inhaberin Nonglak ins Gespräch. Während unserer darauffolgenden Besuche wurden uns die Auswirkungen der Pandemie auf Millionen von Menschen in Südostasien sehr eindrücklich vermittelt. Wir verabschiedeten uns damals mit dem ungewissen Versprechen, dass wir uns wieder sehen würden.

Dementsprechend glücklich waren wir, bei einem Besuch zum Ende unserer letzten Recherchereise zu sehen, wie positiv sich das Leben unserer Freundin Nonglak und ihres Sohns Otto seitdem entwickelt hat. Dass wir mit der Empfehlung auf unserem Blog einen kleinen Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben des Restaurants leistet konnten, freute uns sehr. Nonglak konnte es kaum glauben, als wir erzählten, dass wir auf Recherchereise für unseren ersten Reiseführer unterwegs waren. Zu unserem nächsten Abendessen bei Nonglak und Otto werden wir den beiden natürlich ein Exemplar des Buches mitbringen – einschließlich der auf Papier gedruckten Empfehlung ihres Restaurants!

Was hat euch während des Schreib- und Veröffentlichungsprozesses eures ersten Reiseführers besonders überrascht?

Stark verkürzt: Der Zeitaufwand! Wir hatten bereits zu Beginn des Projektes großen Respekt vor dem uns bevorstehenden Arbeitsaufwand. Wie viel Zeit, Energie und Herzblut wir am Ende reinstecken würden, hat uns dennoch mehr als überrascht. Umso glücklicher sind wir darüber, das fertige Buch jetzt in den Händen zu halten. Der Aufwand hat sich unserer Meinung nach absolut gelohnt und wird den Leserinnen und Lesern hoffentlich viele schöne Reisen ermöglichen.

Wie unterscheidet sich das Schreiben eines Reiseführers vom Travelbloggen?

Blogs können zwar jederzeit schnell geändert werden, müssen sich aber immer nach den Algorithmen der bekannten Suchmaschinen richten. Einen Reiseführer zu schreiben, fühlt sich für uns beide, trotz des größeren Aufwandes, befreiter an. Die Option, unsere Ideen in einer von uns gewünschten Struktur zu veröffentlichen, erlaubt es uns, unseren Leserinnen und Lesern wunderschön gestalteten Mehrwert zu bieten.

Was ist euch bei Reiseführern, die ihr selbst nutzt, besonders wichtig bzw. was macht für euch einen guten Reiseführer aus?

Ein guter Reiseführer muss sich nah an unserer eigenen „Reiserealität“ bewegen. Er soll umfangreiches Wissen vermitteln, anhand dessen wir eine für uns optimale Reise vorbereiten können. Er soll ausführlich und präzise zugleich sein, an den richtigen Stellen auch mal ausschweifen, an anderen Stellen „Mut zur Lücke“ beweisen und gleichzeitig gezielt für Experten auf bestimmte Themen verweisen. Abseits von Highlights, „Must-Sees“ und unbekannteren Empfehlungen soll er persönliche Tipps geben und uns dabei das Gefühl vermitteln, dass wir auf die (hoffentlich kritische) Einordnung der Autorin und/oder des Autors vertrauen können – all das haben wir in unserem Buch natürlich versucht umzusetzen.

Die Routenführer, zu denen auch euer Buch „Reiserouten durch Thailand“ gehört, sind keine klassischen Reiseführer. Was gefällt euch an dem Konzept der Routenführer besonders gut?

Reiserouten stellen den Rahmen einer jeden Rundreise dar und bilden somit das Fundament für besondere Erlebnisse und nachhaltig positive Erinnerungen. Rückblickend können wir sagen, dass wir uns exakt dieses Buch vor langer Zeit für unsere eigenen Reisen nach Thailand gewünscht hätten.

Die zehn Routen, die ihr in eurem Buch vorstellt, sind sehr vielseitig. Ob Sightseeing in Bangkok oder Schnorcheln an den Stränden des westlichen Golfs – alles ist möglich. Nach welchen Kriterien habt ihr die Routen konzipiert?

Thailand ist ein Land mit gefühlt unbegrenzten Reisemöglichkeiten und dementsprechend überfordernd kann es sein, eine Reiseroute zu planen. Unsere Reiserouten sollen es Leserinnen und Lesern ermöglichen, Highlights und „Geheimtipps“ sinnvoll miteinander zu kombinieren, große Teile des Landes zu erkunden und dabei die häufig knappe Urlaubszeit optimal zu nutzen. Abseits des geografischen Aspekts haben wir großen Wert darauf gelegt, dass wir Routen für Menschen mit unterschiedlichen Geschmäckern und Zeitkontingenten anbieten. Zudem haben wir auf die Kombinierbarkeit der Routen geachtet, damit man sich seine persönliche Traumroute zusammenstellen oder die Routen für Langzeitreisen erweitern kann.

Durch den jahrelangen Austausch mit Reisenden haben wir darüber hinaus immer wieder gemerkt, dass Routen oft mit zu vielen und zu kurzen Stopps geplant werden. Welche Aufenthaltsdauer wir an den verschiedenen Orten mindestens empfehlen und wie man Orte effizient miteinander verbindet, ist deshalb ebenfalls im Buch vermerkt.

Thailand ist ein beliebtes Reiseziel und es gibt bereits viele Reiseführer zu dem Land. Warum ist euer Buch trotzdem einzigartig und wem würdet ihr euer Buch empfehlen?

Um die Frage kurz und knapp, in sicherlich etwas kryptischer Art und Weise, zu beantworten, passt die in Thailand geläufige Redewendung: „Same same but different“.

Denn obwohl wir in den letzten Jahren gezielt für den Reiseführer gereist sind und dabei großen Wert auf möglichst objektive Darstellungen gelegt haben, haben wir mit dem Buch unser ganz persönliches Thailand auf Papier gebannt. Auf der einen Seite sind wir beide fest davon überzeugt, dass es auch an touristischen Hotspots immer mehr zu entdecken gibt, als man denkt. Auf der anderen Seite ist bei weitem nicht jeder vermeintliche „Geheimtipp“, den man im Internet findet, eine wirkliche Empfehlung. Mit unserem Buch erheben wir im Gegensatz zu vielen anderen Reiseführern keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern haben bewusst auch einige bekannte Orte ausgeklammert. Den dadurch gewonnenen „Raum“ haben wir dafür genutzt, Wissen und Informationen, aber auch historische und kulturelle Aspekte zu den thematisierten Orten in einer verdichteten Form zu vermitteln. Natürlich würden wir beide uns sehr freuen, das Buch in Zukunft noch zu erweitern – wir haben schon viele Ideen gesammelt! Wir empfehlen das Buch also jedem, der Lust auf eine kontrastreiche Rundreise durch Thailand hat und es so sehr liebt, ein Land zu entdecken, wie wir es tun.

Was würdet ihr euch wünschen, sollen Leser aus eurem Buch mitnehmen?

Das Buch soll die Leserinnen und Leser dazu ermutigen, ihre Reisen individuell und ausgiebig vorzubereiten. So entstehen unseren Erfahrungen nach vor Ort Freiräume, die oftmals die schönsten Erinnerungen möglich machen.

 

Sie wollen gleich weiterlesen? Hier geht es zu Teil 2 unseres Interviews mit Nils Alexander Kemna und Vanessa Mosch!

 

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