Lanzarote – die faszinierendste aller „glückseligen“ Inseln

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© Izabella Gawin - Lanzarote - Blick auf Yaiza

Schon beim Anflug komme ich ins Schwärmen: Wie ein ins Meer geworfener, leicht verbogener Boomerang liegt Lanzarote im Atlantik. Sand und ockerfarbene Erde schmiegen sich in weichen Falten über ein bergiges Gerippe, dazwischen klaffen große Nüstern aus schwarzem Grund. Ich freue mich schon im Flieger auf die weißen Strände, die mich erwarten, die violett schimmernden Vulkane, die kleinen und großen Krater. Geheimnisvoll wirken die Lavaströme, die sich einst vorwärts wälzten und mitten im Fluss erstarrten. Zuletzt vor knapp 200 Jahren hat sich die Erde geöffnet und Feuer gespuckt; Glutheißes quoll aus dem Innern und begrub Felder und Dörfer unter sich. Der Boden bildet nur eine dünne Trennwand zum flammenden, in der Tiefe schlummernden Magma.

Was mich begeistert, ist aber nicht nur die Kraft der Natur. Es ist der Einfallsreichtum der Lanzaroteños, ihr Wille, den widrigen Bedingungen zu trotzen und sich die Vulkanerde nutzbar zu machen. In harter Arbeit haben sie dem in die Landschaft gebrannten Schrecken eine „Kultur der Ordnung“ entgegengesetzt. Ihre Häuser sind weiß gekalkt und kubisch gebaut, um der Sonne wenig Angriffsfläche zu bieten. Alles sehr gepflegt und auch bescheiden.

Die ungewöhnlichste, von Menschenhand gestaltete Landschaft ist La Geria – wer sie zum ersten Mal sieht, reibt sich die Augen! Das lang gestreckte Tal ist von Vulkankegeln umgeben und mit feinen Lavakörnern bedeckt. In diese „Erde“ haben die Bauern trichterförmige Mulden gegraben und sie mit kleinen,  sichelförmigen Mauern gegen den Wind abgeschirmt. Die mühsam angelegten Felder sind wie mit Lineal und Zirkel gezogen. Weinreben sprießen, hier und da eine blühende Pflanze: So strahlt die Insel eine große Ruhe aus und wirkt bis ins allerkleinste Detail gestaltet. Landschaftskunst der schönsten Art, ein Stillleben von apokalyptischer Schönheit.

In diesem Buch mache ich den Reisenden mit detailliert beschriebenen Wander-, Rad- und Mietwagentouren mit den schönsten Landschaften der Insel vertraut. Sie führen quer über die Insel, auf spektakulären Klippenwegen zur Küste, ins Tal der tausend Palmen und zu urigen Fischerdörfern. Eine Fülle praktischer Informationen ermöglicht es, Lanzarote auf eigene Faust zu entdecken. Ausführlich werden die Urlaubszentren, die alte und die neue Hauptstadt vorgestellt. Daneben wird besonderes Augenmerk auf die touristisch wenig erschlossenen Regionen gelegt. Neben Tipps zu sportlichen Aktivitäten, Kunst und Kultur gebe ich fundierte Empfehlungen, wo sie gut wohnen und am besten essen können und wie man preiswert Urlaub macht, ohne auf Qualität zu verzichten.

Ich wünsche Ihnen eine gute Reise!

Text und Fotos von unserer Reisefürhrer-Autorin Izabella Gawin

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